Stadt landshut
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Gutachterausschuss stellt Immobilienmarktbericht 2022 vor

12.10.2022
Bauen/Entwicklung

Durch Transaktionen auf dem Immobilienmarkt wurden im Bereich der Stadt Landshut im vergangenen Jahr rund 540 Millionen Euro umgesetzt – 30 Prozent mehr als 2020.

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Bereich der Stadt Landshut hat kürzlich den Immobilienmarktbericht Landshut 2022 beschlossen. Den Bericht und dessen wesentlichen Ergebnisse stellten Vorsitzende Gudrun Eder und ihr Stellvertreter Florian Lang Oberbürgermeister Alexander Putz bei einem Gespräch im Rathaus vor. Demnach wurden im Jahr 2021 in der Stadt Landshut rund 540 Millionen Euro durch Transaktionen auf dem Immobilienmarkt umgesetzt; das waren etwa 30 Prozent mehr als 2020. Der Anstieg ist laut Eder im Wesentlichen auf den Teilmarkt der unbebauten Grundstücke für Geschosswohnungsbau zurückzuführen. Die Vertragszahlen waren dagegen weiter leicht rückläufig: Insgesamt wurden 2021 von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses 876 Transaktionen verzeichnet, ein Rückgang von etwa neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wechselten rund 68 Hektar Fläche den Besitzer.

Der Immobilienmarktbericht des Gutachterausschusses basiert auf den Auswertungen sämtlicher Eigentumsübergänge von Immobilien aller Art im Stadtgebiet Landshut. Durch die Erfassung jeder notariell beglaubigten Transaktion in der Kaufpreissammlung ist es dem Gutachterausschuss möglich, durch umfassende Darstellungen und Auswertungen zur Transparenz auf dem Immobilienmarkt beizutragen. Dabei werden alle Kaufpreise in die Kaufpreissammlung aufgenommen und ohne jegliche Belastung ausgewertet, unabhängig von teils gravierend abweichenden Angebotspreisen. Der Immobilienmarktbericht biete damit eine fundierte Marktübersicht, betonte Eder.

Für den Teilmarkt der unbebauten Grundstücke enthält der Immobilienmarktbericht 2022 die Entwicklungen von Wohnbauland für Eigenheime, von Geschosswohnungsbaugrundstücken sowie die Entwicklungen im Bereich der Baulandgrundstücke für Wirtschaftsimmobilien. Ebenso sind Angaben zu Gemeinbedarfs- und Gemeingebrauchsflächen sowie Hinweise zum aktuellen Preisniveau von Bauerwartungsland enthalten. Darüber hinaus beinhaltet der Bericht Auswertungen für Gartenland- und Freizeitgrundstücke im Stadtgebiet. Und auch das Marktgeschehen im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen wird abgebildet.

Das Segment der bebauten Grundstücke stellte 2021 mit 49 Prozent den größten Anteil am Gesamtgeldumsatz auf dem Landshuter Immobilienmarkt. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser lag der Wohnflächenpreis im Stadtgebiet zum Stichtag 1. Januar 2022 über alle Lagen und Baujahresklassen zwischen rund 4.450 und 7.650 Euro pro Quadratmeter. Im bayernweiten Vergleich liegen diese Preise im oberen Drittel, so Eder. Von 2019 auf 2020 stiegen die Preise für eigengenutzte Wohngebäude im Stadtgebiet Landshut demnach um rund 17 Prozent; von 2020 auf 2021 nochmals um rund 13 Prozent. Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr waren 2021 auch bei den mit Mehrfamilienhäusern sowie Wohn- und Geschäftshäusern bebauten Grundstücken zu verzeichnen, und zwar bei den Transaktionen ebenso wie beim Flächen- und Geldumsatz.

Wie schon in den vergangenen Jahren hatten auch 2021 die Eigentumsübergänge von Wohnungen bei den Vertragszahlen den größten Anteil auf dem Immobilienmarkt des Stadtgebiets Landshut. 2021 seien 571 notariell beurkundete Eigentumsübergänge in diesem Teilmarkt registriert worden, berichtete Lang. Das entsprach rund 65 Prozent aller Transaktionen. Die seit vielen Jahren anhaltende Preissteigerung habe sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt: Für Neubaueigentumswohnungen seien demnach bis zu rund 7.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche bezahlt worden. Der Verkaufspreis für Erstverkäufe von Eigentumswohnungen erhöhte sich laut Eder seit 2019 um etwa 20 Prozent; bei den Weiterverkäufen beträgt das Plus circa 23 Prozent.

Im aktuellen Immobilienmarktbericht werden Auswertungen in Abhängigkeit zur Wohnfläche, zum Baujahr und zur Lage abgebildet. Auch der Bereich für gewerbliches Teileigentum, der jedoch im Vergleich zu Wohneigentum einen sehr geringen Teilmarkt darstellt, wird erläutert. Der Immobilienmarktbericht 2022 beinhaltet neben Umsatzzahlen wertermittlungsrelevante Daten, beispielsweise Indexreihen für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Eigentumswohnungen. Zur Ermittlung des Verkehrswerts von Immobilien werden regelmäßig Sachwertfaktoren und Liegenschaftsszinssätze benötigt, die für verschiedene Teilmärkte ausgewertet werden könnten. Ebenso werden Vergleichsfaktoren sowie Umrechnungskoeffizienten dargestellt.

Der Immobilienmarktbericht richtet sich an Sachverständige und alle, die mit der Wertermittlung von Immobilien betraut sind. Vor allem aber soll der Bericht jedem Interessierten die Möglichkeit bieten, sich über den Immobilienmarkt im Stadtgebiet Landshut objektiv zu informieren. Der Immobilienmarktbericht Landshut 2022 ist im Internet unter der Adresse www.boris-bayern.de als PDF-Download erhältlich. Da der Bericht wertermittlungsrelevante Daten enthält, die laut Bayerischem Kostengesetz kostenpflichtig sind, wird für den Bericht eine Gebühr von 35 Euro erhoben. Auf Wunsch kann über die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses aber auch ein Druckexemplar des Berichts bezogen werden; die Kosten dafür belaufen sich auf 45 Euro.

Oberbürgermeister Alexander Putz erhielt von Gudrun Eder, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Bereich der Stadt Landshut, und ihrem Stellvertreter Florian Lang ein druckfrisches Exemplar des Immobilienmarktberichts 2022.
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Oberbürgermeister Alexander Putz erhielt von Gudrun Eder, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Bereich der Stadt Landshut, und ihrem Stellvertreter Florian Lang ein druckfrisches Exemplar des Immobilienmarktberichts 2022.