Doch ehe der Löschzug 5 im Oktober 2023 einziehen kann, gibt es noch viel zu tun. Beim Richtfest herrschte aber erst einmal Begeisterung über das, was an der Kalcherstraße derzeit entsteht.

Deutlich mehr Platz wird der Neubau den Einsatzkräften künftig bieten. Herzstück des funktionalen, modernen Gebäudes wird die Halle für die fünf Einsatzfahrzeuge sein. Dazu kommt im Erdgeschoss Platz für Umkleiden, Sanitärräume und Lager. Das Obergeschoss birgt unter anderem einen großen Schulungsraum, das Büro des Kommandanten und die Jugendwache. Schon jetzt ist dort eine der Besonderheiten des Baus sichtbar: die offene Dachbalken-Konstruktion.

Ungewöhnlich bestückt wird später die Oberseite des Dachs sein. Neben PV-Modulen ist dort nämlich eine Begrünung geplant. „Wir wollen die Natur so auch auf die fünfte Fassade bringen“, erklärte Helge Erbshäußer, Projektplaner der Stadt Landshut. Die Artenvielfalt und Biodiversität sollen außerdem mit Totholz und Insektenhotels gefördert werden. Drei Fassaden werden zudem mit einer Seil-Struktur versehen, an der sich in den kommenden Jahren Pflanzen emporranken sollen. Ein städtisches Gebäude mit einer derart eingegrünten Hülle gibt es bisher noch nicht.

OB Putz: "Vernünftige Infrastruktur eine Selbstverständlichkeit"

Der Löschzug 5 bekommt also etwas ganz Besonderes. 3,8 Millionen Euro kostet der Neubau insgesamt, der Freistaat Bayern fördert das Vorhaben mit 345.400 Euro. Bei der Feuerwehr ist dieses Geld gut angelegt, denn angesichts der stetig steigenden Bevölkerungszahl nimmt auch die Einsatzhäufigkeit zu, betonte Oberbürgermeister Alexander Putz beim Richtfest am Montag. Landshut habe nach wie vor keine Berufsfeuerwehr, sondern eine freiwillige Feuerwehr, was für eine Stadt dieser Größenordnung keine Selbstverständlichkeit sei. „Das funktioniert nur, weil es viele motivierte Menschen gibt, die sich für dieses Ehrenamt melden. Das ist eine sehr verantwortungsvolle, anstrengende und hin und wieder auch gefährliche Tätigkeit. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir der Feuerwehr von Seiten der Stadt eine vernünftige Infrastruktur zur Verfügung stellen“, versicherte er.

Aktuell liegt der Bau gut im Zeitplan. Im Oktober dieses Jahres soll der Löschzug 5 von der Interimswache, die vor dem Abriss der alten Wache auf dem Parkplatz des Geländes aufgebaut wurde, in den Neubau übersiedeln. Danach können auch die Außenanlagen fertiggestellt werden. Endgültig fertig soll das Projekt Ende 2023 sein.

Putz dankte allen, die bisher am Entstehen der neuen Feuerwache beteiligt waren, insbesondere Helge Erbshäußer von Amt für Gebäudewirtschaft, der für die Pläne verantwortlich zeichnet. Nach dem Segensspruch der Zimmerer in luftiger Höhe und dem Dank für einen bisher unfallfreien Bauablauf führte der städtische Projektleiter die zahlreichen Gäste durch das neue Gebäude.