Anna Kragleder sagte „Vergelt‘s Gott“ für alle Höhen und Tiefen, die sie in den 100 Jahren erlebt hat. Sie kam am 14. Dezember 1922 beim Neuwirt in Sachsenkam bei Bad Tölz als Wirtstochter zur Welt und wuchs mit vielen Geschwistern auf. Nach Ende der Schulzeit im Kloster Reutberg absolvierte sie ein Pflichtjahr beim Roten Kreuz. 1942 lernte sie auf Schloss Blutenburg in München das Kochen. Auch ihren späteren Mann Josef traf sie dort, er war der Verwalter. Im Krieg musste er an die Front und kam schließlich in Gefangenschaft in die USA. Erst nach seiner Rückkehr im Juni 1946 heiratete das Paar im Oktober. Als verheirateter Mann durfte er im Schloss Blutenburg nicht mehr tätig sein. Er fand eine neue Anstellung in der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Landshut-Schönbrunn.

Anna Kragleder bekam sechs Kinder, zwei von ihnen starben jedoch bereits im Babyalter. Mit einem ihrer Söhne kaufte das Paar später ein Doppelhaus in Vilsbiburg, wo sie bis 2003 wohnten und auch ihre Enkel regelmäßig umsorgten. Inzwischen hat Anna Kragleder neun Enkel und bereits elf Urenkel.

2004 zogen Anna und Josef Kragleder schließlich ins betreute Wohnen des St. Jodok-Stifts. Fünf Jahre lebten sie dort noch gemeinsam. Seit dem Tod ihres Mannes wohnt sie allein, genießt aber das gute Klima im Haus und hat ein tolles Verhältnis zu den anderen Bewohnern. Zudem ist sie sehr stolz auf ihre Kinder. Ihre Söhne kümmern sich hervorragend und sehr liebevoll um alle Belange.