Stadt landshut
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Hohe Auszeichnung für Ingrid Roederstein und Johann Buck

09.06.2021
Soziales

Oberbürgermeister Alexander Putz hat jüngst als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit zwei Persönlichkeiten mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Gewürdigt wurden Bürgermedailleninhaberin Ingrid Roederstein und Johann Buck.

Putz rühmte die beiden im Rahmen einer coronabedingt kleinen Feierstunde im Rathaus für ihre außerordentlichen Verdienste. Wie der Oberbürgermeister  betonte, freue er sich sehr darüber, dass mit Ingrid Roederstein und Johann Buck zwei Landshuter ausgezeichnet werden, „die mit ihrem vielfältigen Engagement und unermüdlichen Einsatz das Zusammenleben in der Gesellschaft bereichern.“ Ein Gemeinwesen, ist Putz überzeugt, funktioniere nicht ohne ehrenamtliches Engagement. Wichtig war ihm in diesem Zusammenhang hervorzuheben, dass das Ehrenamt eben nicht, wie eine vielverwendete Redewendung sagt, „der Kitt der Gesellschaft“ sei: „Das Ehrenamt ist so viel mehr.“ Denn, ergänzte der Rathauschef, auch rückblickend auf das vergangene Jahr habe man deutlich gespürt, wieviel in unserem sozialen und gesellschaftlichen Gefüge fehlen würde, wenn das Ehrenamt nicht wäre. Und dabei, so das Stadtoberhaupt – denke er nicht an den Kitt, der vornehmlich dazu diene, Ritzen am Gebäude abzudichten – sondern, betonte der Oberbürgermeister: „Ich denke an die Fundamente, an Teile des Tragwerks, an die Stützen und Balken, die fehlen würden, und ohne die ein Gebäude zusammenbrechen würde. Gerade in der aktuellen Situation zeige die Gesellschaft deutlich, dass man mit Zusammenhalt und Solidarität große Krisen bewältigen könne.
„Sie und alle ehrenamtlich tätigen Menschen bieten Wissen und Erfahrung, ihre Zeit sowie Hilfe und Unterstützung, wo staatliche Dienste nicht greifen. Ein solches Engagement sei keinesfalls verständlich. Hierfür möchte ich mich von Herzen bei Ihnen bedanken“, sagte Putz wertschätzend und würdigte die „herausragenden Leistungen“ der beiden Landshuter. Bevor der OB im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Ingrid Roederstein und Johann Buck mit der Ehrennadel und einer Urkunde auszeichnete, hielt er jeweils eine persönliche Laudatio auf die zu Ehrenden:

Ingrid Roederstein
„Als Sie, sehr geehrte Frau Roederstein, 2005 mit Gleichgesinnten „AnsWerk“ gründeten, war dies gelebte Inklusion zu einer Zeit, als der Begriff noch nicht in aller Munde war und es noch vier Jahre dauern sollte, bis Inklusion in die Charta der Menschenrechte aufgenommen wurde“, sagte Oberbürgermeister Alexander Putz eingangs. Sie hat mit einem „AnsWerk“-Bistro in der Städtischen Musikschule begonnen. Die Idee war, Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keine guten Chancen haben, eine sinnvolle und den Fähigkeiten angemessene Tätigkeit zu bieten. Inzwischen wird neben diesem Bistro und dem JustizCafé eine Zentralküche mit Restaurant und Biergarten im GetFit Fitnessclub, das Versorgungsstüberl im ZBFS, das FinanzCafé im Landesamt für Finanzen und das TelekomCasino bewirtschaftet. Es entstand außerdem ein Partyservice, der aus der Gastronomieküche des Fitnessclubs „GetFit“ betrieben wird. Von hier aus werden auch täglich verschiedene Kindergärten mit Essen versorgt. Aus der Idee ist Putz zufolge „ein etabliertes und gefragtes Serviceunternehmen“ geworden, das Roederstein zusammen mit Festangestellten und weiteren Ehrenamtlichen betreibt. „Hier wird soziales Engagement, wirtschaftliches Arbeiten und hohe Qualität kongenial verknüpft“, so der Oberbürgermeister. Es wird darüber hinaus eine Lücke zwischen den Werkstätten für Menschen mit Handicap und dem erstem Arbeitsmarkt geschlossen. Menschen mit Beeinträchtigung erhalten dort in einer geschützten Arbeitsatmosphäre die Chance, selbstbestimmt in ihrem Tempo und nach ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Die jeweilige Beeinträchtigung wird berücksichtigt, sie spielt aber in ihrem Arbeitsalltag nicht die wichtigste Rolle. „Mittendrin in ständigem Einsatz stehen Sie und halten die Fäden zusammen – es ist ein Fulltime-Job, den Sie mit unermüdlicher Energie, mit Blick auch für Kleinigkeiten, Organisationstalent und Durchhaltevermögen bewältigen, ehrenamtlich“, so Putz zu Roederstein. Unter dem Motto: „Alleine wohnen, aber nicht einsam“ wurde 2018 außerdem ein Wohnprojekt eingeweiht, das über fünf barrierefreie Wohnungen für Menschen ab 18 Jahren verfügt. Die Jugendlichen werden von Sozialpädagogen und von Roederstein selbst unterstützt und beraten. Nachdem ihr für ihre Verdienste bereits die Bürgermedaille der Stadt Landshut verliehen wurde, freute sich Putz, wie er sagte, dass Roedersteins Engagement auch an höherer Stelle wahrgenommen wurde, sodass er ihr auch das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für herausragende Verdienste im Ehrenamt verleihen durfte.

Johann Buck
„Für Sie gehört es zu Ihrem Selbstverständnis, ehrenamtlich tätig zu sein – und es begleitet Sie beinahe Ihr gesamtes Erwachsenenleben“, so die anerkennenden Worte des Oberbürgermeisters an Johann Buck. Seit 1974 ist er ununterbrochen für verschiedene Gemeinden im Pfarrgemeinderat tätig. Zunächst 1974 bis 1977 im Pfarrgemeinderat St. Quirin in München-Aubing, 1977 bis 1980 im Pfarrgemeinderat Heilig Blut hier in Landshut und seit 1986 im Pfarrgemeinderat St. Margaret in Landshut-Achdorf. Von 2014 bis 2018 war er Pfarrverbandsvorsitzender, seit 2018 ist Buck dort stellvertretender Vorsitzender des Pfarrverbandes. Sein besonderes Augenmerk galt dem Liturgieausschuss – in München war Buck dessen Gründer und Leiter. Auch in den Gemeinden in Landshut lag dort der Schwerpunkt seines Engagements – zunächst in der Gemeinde Heilig Blut und dann in St. Margaret, wo er den Ausschuss lange Jahre leitete. Er war außerdem als Lektor und Kommunionshelfer aktiv, in St. Margaret betreute er außerdem die Homepage und war Leiter des Pfarrbrief-Teams. „Ihre tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben und Ihr unbedingtes Verständnis von Gerechtigkeit waren wohl der Antrieb, sich weiteren Themengebieten zuzuwenden“, hob Putz Bucks verdienstvolles Wirken hervor: 1983 gründete er die Landshuter Gruppe von „Pax Christi“, der ökumenischen Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Im vergangenen Jahr konnte gerade noch auf Initiative der Pax Christi-Gruppe in Landshut die Fotodokumentation zum Thema „Kindersoldaten“ in der kleinen Rathausgalerie gezeigt werden, bevor alle Ausstellungen schließen mussten. 1990 gründete Buck die Gruppe „Miteinander leben in Landshut“. 1996 war er Mitbegründer des Hospizvereins und ist seitdem im Vorstand aktiv. „Mit Ihrer ruhigen, zuverlässigen und den Menschen zugewandten Art ist es nur folgerichtig, dass es Ihnen ein wichtiges Anliegen war und ist, Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und zu unterstützen“, sagte der Oberbürgermeister. Zusammen mit Bernd Heinz und Werner Ehlen organisierte er erste Treffen, die in die Gründung des Vereins mündeten. Buck war im Hospizverein 16 Jahre als Kassenprüfer aktiv und ist seit 2017 Schatzmeister. Seinen Informationen zufolge, sagte Putz, sei Buck bei allen diesen ehrenamtlichen Aufgaben niemand, der sich in den Vordergrund dränge, dennoch sei er bestens vernetzt und für alle, mit denen er zusammenarbeitet, ein verlässlicher und loyaler Partner. Johann Buck nun mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für herausragende Verdienste im Ehrenamt auszeichnen zu dürfen, sei ihm eine große Freude und Ehre.

Foto zeigt Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit hat Oberbürgermeister Alexander Putz Ingrid Roederstein und Johann Buck mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet.