Stadt landshut
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Malteser Hausbesuche: neuer Dienst für Landshuts Senioren

10.08.2022
Soziales

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten bundesweiten Projektes „Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ entsteht seit Anfang dieses Jahres ein neuer Dienst für Landshuts Seniorinnen und Senioren – der „Malteser Hausbesuch“.

Das Ziel: Älteren Menschen die Möglichkeiten und die Unterstützung, die es für sie gibt, näher zu bringen. Hier arbeiten die Stadt Landshut und der Malteser Hilfsdienst eng zusammen, was sie auch im Rahmen einer kürzlich geschlossenen Kooperationsvereinbarung bekräftigt haben. Das siebenköpfige Team der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Wochen gründlich auf seinen Dienst vorbereitet. Aktuell werden besonders hochbetagte Seniorinnen und Senioren mit einem Anschreiben über den neuen Dienst informiert. Grundlage für die Umsetzung des Angebots ist ein Antrag der Fraktion CSU/LM/JL/BfL zur „Prüfung von Möglichkeiten der Einführung präventiver Hausbesuche älterer Bewohnerinnen und Bewohner“ sowie ein einstimmiger Beschluss des jüngsten Sozialausschusses. Auch der Seniorenbeirat, der der Sitzung beiwohnte, begrüßt den neuen Dienst.

„Wir freuen uns, mit dem neuen aufsuchenden Informationsdienst ein zusätzliches Angebot für unsere Landshuter Seniorinnen und Senioren zur Verfügung stellen zu können“, so Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger, der dem Sozialausschuss vorsitzt. „Gemeinsam mit den Landshuter Maltesern möchten wir damit unsere älteren Bürgerinnen und Bürger unmittelbar erreichen, mit ihnen direkt in Kontakt treten und ihnen in einem Informationsgespräch die Möglichkeiten aufzeigen, welche Angebote der Begegnung, aber auch welche Unterstützungsleistungen es gibt“, informierte Haslinger. Wichtig sei dabei zudem, ergänzte der Bürgermeister, die persönlichen und individuellen Unterstützungsbedarfe zu erfahren. „Denn nur wenn wir die Wünsche und Anliegen gut kennen, können wir mit- und füreinander noch zielgerichteter gestalten und verbessern“, betonte Haslinger.

Die Inanspruchnahme des Angebots erfolgt auf rein freiwilliger Basis. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen auf Wunsch zu den Seniorinnen und Senioren nach Hause und helfen bei der Suche nach Antworten auf Fragen wie: „Welche Freizeit-, Kultur- und Sportaktivitäten gibt es in meiner Nähe?", „Wer hilft mir bei der Fahrt zum Arzt?“, „Wenn ich nicht mehr kochen kann, wer bringt mir etwas zu essen?“, „Wie kann ich mich zuhause sicher fühlen?“, „Wer kann mir mit Behördenangelegenheiten helfen?“, „Gibt es Unterstützung bei Krankheit oder für den seniorengerechten Umbau der Wohnung?“, „Gibt es Angebote für Menschen in meiner Situation?“, „Wie kann ich neue Kontakte knüpfen, wenn ich mich alleine fühle?“ und viele mehr.

Projektkoordinatorin Natalie Dietzsch-Albrecht von den Landshuter Maltesern weist auf die Umstände hin, die das Leben älterer Menschen einschränken können: „Wenn ältere Menschen nicht mehr so mobil sind, der Partner stirbt, Freunde nicht mehr zu Besuch kommen können oder Corona das Ausgehen erschwert, kann der Tag zu still werden.“ Dabei gebe es vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten in Landshut, die das Leben der Über-70-Jährigen lebendiger und leichter machen. Viele der Betroffenen wissen vielleicht nicht, welche Beratungsstellen oder Leistungen staatlicher sowie gemeinnütziger Art es gibt oder nehmen derartige Angebote bisher nicht in Anspruch. Genau hier greift der Projektansatz von „Miteinander - Füreinander“. Der Malteser Hausbesuch ist deshalb als einmaliges Informationsangebot zur Herstellung hilfreicher Kontakte gedacht, auf Wunsch ist ein Folgebesuch aber möglich.

Anschreiben mit Informationen zum neuen Dienst ist unterwegs
Um möglichst viele Seniorinnen und Senioren über den neuen Dienst der Landshuter Malteser zu informieren und die Anfragen schnell bearbeiten zu können, erhalten Mitte August zunächst die Über-85-Jährigen ein Anschreiben mit Informationen zum neuen Dienst und eine Selbstmeldekarte. Die Versendung übernimmt die Stadt. Zeitversetzt werden dann die Über-80- und Anfang nächsten Jahres die Über-70-Jährigen angeschrieben. Die Hausbesuche finden nur nach Absprache statt. Besteht der Wunsch nach einem Informationsgespräch, kann dies mittels Rücksendung der ausgefüllten Selbstmeldekarte oder durch einen Anruf gemeldet werden. Selbstverständlich ist die Inanspruchnahme des Senioreninformationsdienstes freiwillig und kostenlos.

Projektkoordinatorin Natalie Dietzsch-Albrecht erkundigt sich telefonisch vorab nach dem Bedarf und koordiniert die Einsätze. Die Ehrenamtlichen nehmen sich bei einem Gespräch zwischen 60 und 90 Minuten Zeit – so wie es die oder der Besuchte wünscht. „Wir hören zu und überlegen mit den besuchten Damen und Herren, was sie bräuchten, in welchen Themenbereich der Bedarf fällt und wer der richtige Ansprechpartner ist. Wir informieren über die Angebote in der Stadt, trägerübergreifend und neutral. Wir unterstützen dabei, die richtige Anlaufstelle zu finden und gegebenenfalls den richtigen Kontakt herzustellen. Viele Seniorinnen und Senioren wünschen sich auch, zu wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sich ihre Lebenssituation einmal ändern sollte, damit sie so lange wie möglich im eigenen Zuhause bleiben können“, sagt Dietzsch-Albrecht. „Wir freuen uns, wenn wir durch unseren Dienst Impulse für eine höhere Lebensqualität im Alter geben können.“

Interessierte können sich bei Fragen oder für weitere Informationen unter Telefon 0871-9233091 oder per E-Mail an mifue.landshut@malteser.org erkundigen. Weitere Informationen zum Dienst gibt es unter www.malteser-landshut.de und zum bundesweiten Projekt „Miteinander – Füreinander“ unter www.malteser.de/miteinander-fuereinander.

Das Ehrenamtsteam des Malteser Hausbesuch-Dienstes mit Projektkoordinatorin: (oben, von links) Eva Osner-Herrmann, Sieglinde Lechinger, Projektkoordinatorin Natalie Dietzsch-Albrecht, Detlef Raulf, Martina Fallböhmer sowie (unten, von links) Christine Wirth, Marlene Peisler und Miklos Reszler.
    • Öffnungszeiten
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Das Ehrenamtsteam des Malteser Hausbesuch-Dienstes mit Projektkoordinatorin: (oben, von links) Eva Osner-Herrmann, Sieglinde Lechinger, Projektkoordinatorin Natalie Dietzsch-Albrecht, Detlef Raulf, Martina Fallböhmer sowie (unten, von links) Christine Wirth, Marlene Peisler und Miklos Reszler.