Color

Klimaanpassung

Landshut Isar

Der Klimawandel führt zu spürbaren Veränderungen der klimatischen Gegebenheiten in Landshut. Um die Stadt möglichst resilient gegenüber den Folgen dieser Veränderungen zu gestalten, werden verschiedenen Maßnahmen zur Klimaanpassung umgesetzt.

Grundlage hierfür ist das 2023 fertiggestellte Klimaanpassungskonzept für die Stadt.

Der Klimawandel in der Stadt Landshut

Klimawandel in Landshut

Der Klimawandel hat bereits zu spürbaren Veränderungen der klimatischen Gegebenheiten in Landshut geführt:

Langjährige mittlere Entwicklung der Temperaturen, des Niederschlags sowie von meteorologischen Kenntagen in Landshut in der Vergangenheit (nach DWD 2020c bzw. für die Tropennächte DWD-Daten Bayern (DWD 2021a))

Auszug aus dem Klimaanpassungskonzept Landshut: Langjährige mittlere Entwicklung der Temperaturen, des Niederschlags sowie von meteorologischen Kenntagen in Landshut in der Vergangenheit (nach DWD 2020c bzw. für die Tropennächte DWD-Daten Bayern (DWD 2021a))

Aus Klimamodellen können Prognosen zum erwarteten Klimawandel in Landshut bis zum Jahr 2100 abgeleitet werden:

Temperaturzunahme und Hitze

  • Anstieg der Jahresmitteltemperaturen um bis zu 4,2 °C bis 2100
  • Mehr Heiße Tage (+5 bis +30 Tage/Jahr bis 2100), höhere Maximaltemperaturen, mehr Tropennächte (bis zu +12 Tage/Jahr bis 2100)
  • Häufigere und länger anhaltende Hitzewellen

Niederschlagsverschiebung und Trockenheit

  • Im Mittel circa 2 bis 13 Prozent höhere Jahresniederschlagswerte bis 2100 (derzeit ca. 660 mm/Jahr)
  • Verschiebung der innerjährlichen Niederschlagsverteilung: leichte Zunahme der Niederschlagsmengen im Winter und Frühjahr, Abnahme der Sommerniederschläge

Starkregen

  • Zunahme von Starkniederschlägen > 30 mm/d um bis zu 2 Ereignisse pro Jahr bis 2100
  • Zunahme der Niederschlagsintensitäten

Wind und Sturm

  • Keine Änderung der mittleren Windgeschwindigkeiten
  • Mindestens gleichbleibende Sturmaktivität

Das Klimaanpassungskonzept der Stadt Landshut

  

Klimaanpassungskonzept und Stadtklimaanayse

Von September 2021 bis Januar 2023 wurde von den Fachbüros GEO-NET Umweltconsulting und MUST Städtebau ein Klimaanpassungskonzept für Landshut erarbeitet. 

Dies geschah mit der Zielsetzung Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an bereits beobachtete und zukünftig erwartete Klimaveränderungen in Landshut zu finden, um so die Lebensqualität, gute Arbeitsbedingungen und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt langfristig zu sichern.

Die Bestandsaufnahme und Identifizierung von Handlungsfeldern und möglichen Maßnahmen in Landshut wurden in einem Beteiligungsprozess mit der städtischen Verwaltung und weiteren relevanten Akteuren erarbeitet.

Das Konzept zeigt Lösungswege auf, wie die erwarteten Klimaveränderungen künftig verstärkt in der Landshuter Stadtentwicklung berücksichtigt werden können und legt den Grundstein für einen lokalen und langfristigen Prozess zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Bericht 'Klimaanpassungskonzept Stadt Landshut'

Im Zuge der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts wurde eine sogenannte Stadtklimaanalyse durchgeführt, um das klimatische Geschehen in Landshut flächenhaft für das gesamte Stadtgebiet darzustellen. 

Bericht 'Stadtklimaanalyse Landshut - Methodik und Ergebnisse'

Der Stadtrat hat am 26. Mai 2023 beschlossen: Das Klimaanpassungskonzept dient der Stadt Landshut künftig als Entscheidungskriterium und als informelle Planungsgrundlage im Sinne des BauGB §1.

Die Konzepterstellung wurde gefördert im Rahmen des Modellvorhabens Klimagerechter Städtebau des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. 

"Logo Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr""Logo Modellvorhaben Klimagerechter Städtebau"

 

 
"Realexperimente" zur Klimaanpassung in der Innenstadt

Gerade in der dicht bebauten Innenstadt ist die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen oftmals komplex: Es sind Ansprüche und Interessen von Bewohner, Besuchern, Gewerbetreibenden und anderen Nutzern ebenso zu berücksichtigen wie zahlreiche bestehende über- und unterirdische Infrastrukturen sowie Anforderungen, die sich aus verschiedensten Veranstaltungen in der Innenstadt ergeben.

Als ein methodischer Baustein des Klimaanpassungsprozesses werden deshalb in Landshut auch sog. Realexperimente eingesetzt: Ausgewählte Maßnahmen werden dabei zunächst punktuell „auf Probe“ umgesetzt. Begleitend werden die Reaktionen und Wirkungen der Maßnahme innerhalb der Stadtgesellschaft, sowie der Beitrag zur Zielerreichung ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse über Problemlagen und Stärken werden anschließend genutzt, um die Maßnahmen entsprechend weiterzuentwickeln.

Gestartet wird im Frühjahr 2024 mit folgenden zwei Realexperimenten in der Altstadt:

Realexperiment "Bäume in Pflanztrögen"

Die bestehenden, mit Sitzbänken möblierten konsumfreien Zonen auf der östlichen Seite der Altstadt im Bereich der Fußgängerzone werden mit mobilem Grün ergänzt: In Pflanztrögen werden Jungbäume (Feldahorn) mit Unterpflanzung aufgestellt, die über die Jahre zunehmend Schatten spenden sollen. Zusätzlich werden ebenfalls in Pflanzgefäßen standortgerechte Blühstauden aufgestellt.

Realexperiment "Begrünte Buswartehalle"

Das Buswartehäuschen vor dem Gebäude Altstadt 88 wird als Pilotprojekt und „Realexperiment“ begrünt: Mit Efeu bewachsene Rankgitter in Pflanztrögen werden hinter und teilweise seitlich der Wartehalle aufgestellt. Über den Sommer 2024 wird beobachtet, wie sich die Pflanzen entwickeln und welche Verbesserungen hinsichtlich Hitzeschutz und Verschattung erzielt werden.

Kernelement der Realexperimente ist das „Lernen im Prozess“. Dazu ist das Feedback aller Bürgerinnen und Bürger äußerst willkommen.

Sobald die Pflanztröge aufgestellt sind, wird hierfür an dieser Stelle eine Eingabemaske zur Verfügung stehen.

    Öffnungszeiten