Stadt landshut
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Für besseren Hochwasserschutz

01.06.2023
Bauen/Entwicklung

Vorbereitende Maßnahmen für die Ausbaggerungen an der Isar in Landshut beginnen.

MITTEILUNG DES WASSERWIRTSCHAFTSAMTS:

Die Arbeiten zur Ausbaggerung der Isar in Landshut werden ab Mitte Juli bis voraussichtlich Anfang November 2023 erfolgen. Ab September 2023 bis April 2024 wird der ausgebaggerte Kies mit Lastkraftwagen flussabwärts transportiert und zur ökologischen Aufwertung in die Untere Isar wieder eingebracht.

Bereits ab Mitte Mai wird dazu die Baustelle eingerichtet und wie bei Vorhaben dieser Art üblich, muss zunächst eine  Kampfmittelsondierung stattfinden, um während der anschließenden Baggerarbeiten in der Isar die Sicherheit der Baustelle und der Umgebung zu garantieren. Die notwendigen Arbeitsgeräte wie Spezialbagger, schwimmende Pontons und die Transportschiffe, die den ausgebaggerten Kies zum sogenannten „Alten Hafen“ bringen, werden ab Juni vom „Alten Hafen“ aus in der Nähe des Kraftwerkes
Altheim eingesetzt.

Die Ausbaggerung der Isararme ist erforderlich, um die Hochwassersicherheit der Stadt Landshut weiter zu gewährleisten. Für den Unterhalt der Gewässerstrecke im betroffenen Abschnitt sind die Uniper Kraftwerke GmbH und das Wasserwirtschaftsamt Landshut verantwortlich. Während der Planung der Arbeiten wurden die Rechts- und Fachbehörden der Stadt und des Landkreises Landshut sowie die Fachberatung für Fischerei intensiv eingebunden. Damit sind neben den artenschutzrechtlichen und ökologischen Aspekten sowohl die Belange der Anwohner als auch die Nähe zum Stadtgebiet und die Freizeit- und Erholungsfunktion des Gebietes berücksichtigt. Für mögliche Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Lärm und eine eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit der Wege
aufgrund der Maßnahme bittet das Wasserwirtschaftsamt um Verständnis.

Baustelleneinrichtung ab Ende Mai

Die vorbereitenden Arbeiten betreffen vor allem die Baustelleneinrichtung am „Alten Hafen“. Dazu werden neben der  Kampfmitteluntersuchung die Zufahrten zu den notwendigen Flächen eingerichtet, ein Baulager erstellt, Maschinen antransportiert und Vorbereitungen für die Wasserung der für den Kiestransport auf dem Wasser notwendigen Transportschiffe, auch Schuten genannt, getroffen.

Ausbaggern des Kieses ab Mitte Juli

Ab Mitte Juli werden die Baggerungen in der vereinigten Isar oberhalb des Stausees Altheim sowie in der Kleinen und Großen Isar beginnen. Wenn der Bagger auf dem Schwimmponton auf seine Position gebracht ist, wird der Kies von der Gewässersohle ausgebaggert und in Schuten, zwei circa 50 Meter lange flache Transportschiffe mit großem Ladevermögen, verfüllt. Sie transportieren den Kies zum „Alten Hafen“, wo das Material entladen wird. Ein Seilbagger wird den antransportierten Kies aufschütten, um den Abtransport vorzubereiten.

Wiedereinbringen des Kieses in die Isar ab September

Der Abtransport des Kieses erfolgt voraussichtlich ab September 2023 und wird bis Anfang April 2024 dauern. Der Kies wird der Isar an mehreren Flussabschnitten bei Loiching, Dingolfing, Mamming und Landau wieder zurückgegeben. Durch die bestehenden Querbauwerke im Fluss ist der natürliche Kiestransport gehemmt beziehungsweise unterbrochen. Die Kiesstrukturen insbesondere in Form von Flachwasserzonen sind unverzichtbare Voraussetzung für einen intakten Lebensraum vieler Fischarten der Isar. Das Wiedereinbringen des Kieses wird als wichtige ökologische Maßnahme zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vom Wasserwirtschaftsamt Landshut beauftragt und finanziert.

Sperrungen und Umleitungen von Mai 2023 bis März 2024

Zur Gewährleistung der Sicherheit rund um die Baustelle und für die notwendigen Zuund Abfahrten der Transportfahrzeuge wird der Radweg im Bereich der Schwedenschanze bis Ohu umgeleitet. Entsprechende Beschilderungen der Sperrungen und Umleitungen werden vor Ort angebracht. Auch die Wege zum Baustellenbereich „Alter Hafen“ werden gesperrt. Wir bitten für die damit einhergehenden Beeinträchtigungen um Verständnis und – im Sinne der eigenen Sicherheit – dringend um Beachtung.

Hintergrund: Warum ausgebaggert werden muss

Aufgrund mehrerer Hochwasserereignisse an der Isar von 2015 bis 2022 kam es im Bereich der vereinigten und Kleinen Isar zu Ablagerungen von Kies und Sand. Dies wurde vom Wasserwirtschaftsamt Landshut bei den letzten flächigen Vermessungen der Gewässersohle 2021 und 2022 festgestellt. Dieser Kies wird nun ausgebaggert. Zweck der Ausbaggerung ist die Wiederherstellung der wasserrechtlich festgelegten Höhe der Gewässersohle in der vereinigten und der Kleinen Isar, um ein 100-jährliches Hochwasserereignis (Hochwasserereignis, dass statistisch betrachtet alle 100 Jahre auftritt) der Isar im Landshuter Stadtgebiet problemlos abführen zu können.

Für die Große Isar gibt es derartige rechtliche Festlegungen nicht. Trotzdem wird vorsorglich auch in Teilbereichen der Gewässersohle der Großen Isar Kies entnommen.

(PM Wasserwirtschaftsamt Landshut)

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